Immerkind Schule 
frei.demokratisch.nachhaltig
 
 
 


Was ist eine Demokratische Schule?

Demokratische Schulen stützen sich auf zwei Säulen: Selbstbestimmung und Mitbestimmung. Die Schüler*innen entscheiden selbst was, wann, wie, wo, wie lange und mit wem sie lernen. Lernziele werden gemeinsam von Lernbegleiter*innen und Schüler*innen besprochen. In den wöchentlichen Schulversammlungen werden Entscheidungen zur Organisation der Schule gemeinsam getroffen. Ebenso werden Regeln gemeinschaftlich beschlossen. Zusätzlich gibt es ein Justizkomitee in dem Konflikte gerecht geklärt werden können.

Ein weiteres Merkmal demokratischer Schulen ist die Bewertungsfreiheit. Es gibt keine Noten, keine Tests und keine Zeugnisse ohne Zustimmung der*s Schüler*in.

Weltweit existieren Demokratische Schulen in rund 30 Ländern. Die älteste demokratische Schule, Summerhill (England) wurde bereits 1921 gegründet.  

Was ist mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf?

Jeder Mensch soll an unserer Schule so sein wie er ist, solange er die Grenzen der anderen respektiert und wahrt. Wenn eine besondere Betreuung von Kindern notwendig ist, werden wir auch hier versuchen Lösungen zu finden. Dies kann aber besonders in der Anfangsphase nicht immer gewährleistet werden. Wenn hier Bedarfe bestehen, bitte rechtzeitig mit uns in Kontakt treten.

Was unterscheidet die Immerkind Schule von anderen freien und staatlichen Schulen?

Der Unterschied zu staatlichen Schulen bezieht sich auf die Trägerschaft. Der freie Träger der Immerkind Schule ist der Verein Immerkind Heidesee e.V.. Die Immerkind Schule wird somit eine staatlich genehmigte Ersatzschule in freier Trägerschaft. Wir streben die staatliche Anerkennung nicht an, da wir sonst auch Noten geben müssten. Das entspricht nicht unserem wertfreiem Miteinander.

Der Unterschied zu anderen Schulen in freier Trägerschaft ist der Grad der Selbstbestimmung und Mitbestimmung. In demokratischen Schulen gibt es keine  Stundenpläne und keine Noten. Die Schüler*innen lernen jahrgangs- und fachübergreifend.

Ist frei und selbstbestimmt gleich antiautoritär?

In Gesprächen wird manchmal der Gedanke formuliert, dass demokratische Schulen der antiautoritären Erziehung ähneln oder gleichen. Das möchten wir hier aufklären. Demokratischen Schulen sind nicht antiautoritär sondern legen großen Wert auf gemeinsam formulierte Regeln, die die Rechte des Einzelnen sichern und die Entscheidungsfindung nachvollziehbar und gerecht machen. Die Freiheit eines Einzelnen endet dort, wo die Rechte anderer verletzt werden.

Können Kinder mit der Freiheit umgehen, die sie an einer demokratischen Schule haben oder fühlen sie sich damit überfordert?

Unsere Schüler*innen sind nicht sich selbst überlassen, sie orientieren sich vielmehr an selbst gewählten Vorbildern. Dies können andere Schüler*innen, Lernbegleiter*innen, Mitarbeiter*innen oder Lernpaten*innen sein. Alle Schüler*innen werden individuell begleitet.

Die selbstbestimmte Wahl der Lerninhalte sehen wir als Voraussetzung für das natürliche Lernen. Die Unterstützung und Begleitung des individuellen Lerntempos beugt von außen ausgelöste Über- oder Unterforderung vor.

Ist die Immerkind Schule eine elitäre Privatschule?

Privatschule ja, da wir ein privater Träger sind. Elitär nein, Demokratie ist kein elitäres Konzept. Eine Demokratische Schule funktioniert nur mit einer Gemeinschaft, deren Mitglieder über ganz vielfältige familiäre, soziale, finanzielle und kulturelle Hintergründe verfügen.

Der elitäre Gedanke bezieht sich eventuell auf die finanziellen Möglichkeiten der Eltern, auf den Bildungshintergrund der Herkunftsfamilie und auf die intellektuellen Fähigkeiten der Kinder. Hierzu ein ganz klares Ja zu Vielfalt in allen Formen und Variationen.

Was kostet die Immerkind Schule?

In Brandenburg wird eine neue Schule in freier Trägerschaft erst nach drei Jahren finanziell unterstützt. Selbst nach dieser Sperrfrist bekommen wir die Zuschüsse leider auch nicht in voller Höhe. Um diese Differenz auszugleichen, können wir nicht auf Schulgeld verzichten. Wir achten hier auf das Sonderungsverbot. Die einkommensabhängige Schulgeldtabelle wird nach Genehmigung hier hochgeladen. Wer diese unverbindlich einsehen möchte, spricht uns bitte an.  Der Trägerverein Immerkind Heidesee e.V. hält sich vor Stipendien zu vergeben.

Welche Abschlüsse können die Schüler*innen an der Immerkind Schule machen?

Die Immerkind Schule wird eine genehmigte Ersatzschule und darf daher keine Prüfungen abnehmen. Unsere Schüler*innen können ihre Prüfung nach der 10 Klasse an einer stattlichen Schule als so genannte Nicht-Schüler-Prüfung ablegen. Dies ist ein normales Prozedere und wird von anderen Ersatzschulen ebenso vollzogen. Wir bereiten unsere Schüler*innen natürlich auf ihre Prüfungen individuell vor.

Weiterführende Schulen können im Anschluss besucht werden. Andere Lösungen zu höheren Abschlüssen diskutieren wir momentan.

Lernen die Schüler*innen genug?

Wir verstehen selbstbestimmtes Lernen als Grundsatz für die eigene Potentialentwicklung. Freude und Vertrauen sind dabei unabdingbar. Jedes Kind bringt die Voraussetzungen für erfolgreiches Freies Lernen mit. Allerdings kann ein hierarchisches Lernverständnis, welches vom Elternhaus oder vorherbesuchten pädagogischen Einrichtungen geprägt wurde, unseren Grundsätzen widersprechen. Dies kann in der Praxis zu Schwierigkeiten, besonders in der Anfangsphase führen. Hier werden wir aber bei Aufnahme und Bedarf individuell entscheiden und beraten.

Die Schüler*innen der Immerkind Schule lernen wann, wie und wo sie wollen. Nur dann sind sie auch wirklich interessiert und mit Freude dabei. Zur Vorbereitung einer Abschlussprüfung lernen sie natürlich, das was dafür notwendig ist.

Die Schüler*innen einer demokratischen Schule haben eine höhere Eigenverantwortung. Damit umzugehen können sie ausreichend üben.

Wichtig ist hierbei die intrinsische Motivation. Die Schüler*innen wollen die Kulturtechniken ebenso beherrschen wie Vorbilder sie bereits nutzen. Darum gibt es in unserer Schule auch keine Klassen, sondern individuelle Lerngruppen. Die Schüler*innen können so miteinander und voneinander lernen.

Können die Schüler*innen wirklich alles mitentscheiden?

Das kann leider nicht an allen Stellen gewährleistet werden. Unsere festgelegten Grundsätze und Leitlinien sowie die Vereinssatzung und die dazu gehörige Binnenvereinbarung sind hier ausgenommen. Außerdem sind die Finanzierung der Schule, gesetzliche Vorgaben zu Gehältern, Anwesenheitszeiten etc. nicht verhandelbar. Vertragsbelange und Finanzplan obliegt der Verantwortung des Vereinsvorstands.

Die Schulversammlung und die einzelnen Kreisen werden jährlich über ein Budget frei verfügen können.

Bei allen anderen Entscheidungen und Diskussionen ist Mitbestimmung ganz klar erwünscht. Jedoch wird auch hier niemand gezwungen.

Was passiert, wenn ein Kind alle Angebote ablehnt?

Es kann ganz speziell in der Anfangsphase bei quereinsteigenden Schüler*innen dazu kommen, dass sie begeistert die neue Freiheit auskosten. Diese Phase hört jedoch, der Erfahrung anderer demokratischer Schulen nach, wieder auf. Danach beginnen die Schüler*innen sich zu öffnen, zu wachsen und ihr Potential zu entfalten. Sollte diese Phase nicht eintreten, müssen die Ursachen zusammen mit Eltern, Lernbegleiter*innen und Schüler*in erforscht werden.

Gibt es eine alternative Lerndokumentation?

Ja. Zum Schuljahresbeginn und je nach Bedarf werden die Lernbegleiter*innen zusammen mit unseren Schüler*innen die Lernziele vereinbaren. Diese werden dann von beiden dokumentiert und wenn nötig angepasst. Zusätzlich gibt es individuelle Arbeitsportfolio, Präsentationen und Elterngespräche.


Wenn ihr eine Frage habt, die hier nicht beantwortet wurde, könnt ihr uns gern eine Nachricht schicken.


Herzliche Grüße

Eure Immerkinder